Jubiläumsreise in die Zentralschweiz und an die Gestade des Hallwilersee
„Die Welt ist wie ein Buch, diejenigen die nicht reisen, lesen nur eine Seite.“ Dies schrieb vor über 1600 Jahren Bischof Augustinus von Hippo. Das nahmen sich die Aktiven der jubilierenden St. Nikolausgesellschaft Wangen bei Olten zu Herzen und machten sich auf den Weg zu ihrer 25-Jahr-Jubiläumsreise, um dem Geschichtsbuch eine weitere Seite anzufügen.
Bei prächtigem und heissem Sommerwetter reiste die fröhliche Vereinsfamilie, einen Tag nach dem 25-jährigen Gründungstag, Richtung Zentralschweiz. Am Eingang zum grossen
Melchtal, in der Gemeinde Kerns, steht auf knapp 800 m.ü.M. auf einem markanten und weit sichtbaren Ort die geschichtsträchtige „St. Niklausen uff Benken“, die St. Niklausen- kapelle mit dem freistehenden Lombardischen Glockenturm. Auf dem Vorplatz der Kapelle genossen die Reisenden einen herrlichen Rundblick über den Sarnersee bis zum Pilatus. Unser langjähriges Passivmitglied und ausgewiesener Nikolauskenner Buda führte die Gesellschafter in einem Kurzvortrag durch die Geschichte der Kapelle. Es gab viel zu entdecken, ist doch die Kapelle mit reichen gotischen Fresken von 1370 im Chorraum geschmückt, die aus dem Leben des Patron, Bischof Nikolaus von Myra, genannt Samichlaus und aus dem Leben Jesu erzählen. Die Holzwalmdecke von 1704 im Langhaus und Chor sind mit Bilderzyklen aus dem Leben des hl. Nikolaus, sowie anderen Heiligen, reich verziert. Gemäss Historiker wurde die erste Kapelle mit dem frei stehenden Wach- und Glockenturm, ohne Kirchenschiff, um 1350 erbaut. Urkundlich wurde die Kapelle 1357 erwähnt, mehrfach verkauft, sowie an- und umgebaut. Die letzte grosse und gründliche Renovation der unter Eidgenössischem Denkmalschutz stehenden Kapelle erfolgte 1995. Von hervorragender Qualität ist die beeindruckende, sitzende Nikolausstatue aus dem 14. Jh., die immer noch die originale Farbfassung besitzt. Auch die anderen Statuen und Ausstattungen der Kapelle, von der Gotik bis zum Barock, sind von hoher künstlerischer Qualität. Bevor es zum zweiten Etappenziel ging, hielt der Präsi in der Kapelle eine kurze Andacht, um die Dankbarkeit der SNGW für ihr 25 jähriges Wirken und Bestehen zum Ausdruck zu bringen. Unter einer prächtigen, blühenden und fein duftenden Linde genossen die Reisenden ein feines Apéro, von Regi + Heinz offeriert.
Im Dorfteil Flüeli, das zu Sachseln gehört, wurde das Wohnhaus von Niklaus + Dorothea von Flüe besichtigt, bevor es in die Ranftkapelle und an die Melcha zum Mittags Pick Nick ging. Der Präsi erzählte kurz aus dem eindrücklichen Leben unseres Nationalpatron und heiligen Niklaus von Flüe, oder auch „Bruder Klaus“ genannt. Dieser wurde im Jahre 1417 geboren und in der soeben besuchten Niklausenkapelle auf den Namen Niklaus (Sieger aus dem Volk) getauft. Der zehnfache Familienvater, Landwirt, Mystiker, Asket und Friedenstifter wurde schon zu seinen Lebzeiten von den Zeitgenossen verehrt und immer wieder um Rat gefragt. Dank ihm wurden am 20. Dezember 1481 die beiden Stände Fribourg und Solothurn in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Er betonte immer wieder, dass Frieden, Respekt und Toleranz das wichtigste sei neben dem Gebet. „Denn der Friede kommt von Gott, Gott ist der Friede“ lautete seine Botschaft an die internationalen Gesandten, die ihn immer wieder in der Ranftkapelle besuchten. In dieser heutigen aktuellen weltweit aufgeladenen Stimmung sind seine Wort aktueller denn je. Niklaus von Flüe starb am 21. März 1487 in seiner Klause. Er wurde in der Pfarrkirche St. Theodul in Sachseln bestattet, wo heute noch viele Gläubige zum stillen Gebet pilgern. Am Ufer der Melcha wurde das Pick-Nick im Schatten und in angenehmer Kühle genossen.
Nach gemütlicher Fahrt an die Reuss wurde bei Gisikon, ein Zwischenhalt eingelegt, um ein kühlendes Getränk zu geniessen und uns auch von Buda zu verabschieden. Durch schöne Landschaft und vorbei an eindrücklichen Bauernhöfen erreichten die Gesellschafter das Hotel und Restaurant Eichberg hoch über dem Hallwilersee. Dort hat man einen grossartigen Ausblick über den Baldegger- und Hallwilersee bis in die Zentraschweizeralpen. Unsere Kassierin Angi, sowie Pädu mit ihrer fünf Wochen jungen Emilia, überraschten uns mit ihrer Anwesenheit. In gemütlicher und entspannter Atmosphäre wurden das feine Nachtessen und das Zusammensein genossen. Glücklich und zufrieden erreichten wir, dank der feinfühligen und sehr aufmerksamen Fahrweise unsers Aktivmitgliedes Patrick S. wohlbehalten unseren Ausgangspunkt.
Die St. Nikolausgesellschaft konnte an diesem Abend eine weitere eindrückliche Seite ihrem Geschichtsbuch anfügen.

